Seit Dezember 2022 bietet Microsoft das Feature "Pipelines" für seine Low Code Plattform "Power Platform" im Rahmen einer öffentlichen Preview an. Bei diesem geht es um die Vereinfachung des Application Lifecycle Managments (ALM). Mit Piplines können fertige Lösungen automatisiert von einer Entwicklungsumgebung auf weitere Umgebungen des Auslieferungsprozesses (beispielsweise Test oder Produktion) bewegt werden. Damit gibt es neben dem apptech Power CID Portal nun eine weitere Möglichkeit zur Optimierung dieser Vorgänge. Dieser Deep Dive soll das Feature vorstellen und mit der vorhandenen Lösung von applied technologies vergleichen.
Einrichtungen und Voraussetzungen
Wie von Microsoft dokumentiert müssen folgende Voraussetzungen gegeben sein, damit Power Platform Pipelines eingesetzt werden kann:
- Es werden mindestens drei Umgebungen benötigt: eine "Host"-Umgebung zur Installation der Pipeline-Verwaltung sowie die Umgebungen, von denen bzw. auf welche eine Auslieferung stattfinden soll (mindestens Entwicklungs- und Produktivumgebung).
- Alle beteiligten Umgebungen müssen einen Microsoft Dataverse besitzen.
- Zur Einrichtung wird ein Benutzer:innenkonto mit der Rolle "Power Platform Administrator" oder "Dataverse Systemadministrator" benötigt.
- Die beteiligten Umgebungen (außer der Host-Umgebung) müssen "Managed Environments" sein.
Zur Einrichtung des Pipelines-Features müssen die benötigten Umgebungen, sofern noch nicht vorhanden, angelegt werden. Zudem muss sichergestellt sein, dass die "Managed Environment"-Einstellungen aktiviert sind. Anschließend kann in der Host-Umgebung die Dynamics 365-App "Power Platform Pipelines" über das Power Platform Admin Center installiert werden.
Nachdem diese Installation abgeschlossen ist, findet man auf der Host-Umgebung eine entsprechende Anwendung. In dieser können Umgebungen zur Verwaltung hinzugefügt werden und Pipelines bestehend aus diesen Umgebungen angelegt werden.
Der Einrichtungsaufwand ist dabei mit dem für die Nutzung des apptech Power CID Portals vergleichbar. Bei diesem müssen, nach dem Login mit einem Microsoft-Unternehmenskonto, die entsprechenden Berechtigungen erteilt, eine Verbindung zu einem GitHub-Repository hergestellt, die existierenden Umgebungen abgerufen und Auslieferungspfade angelegt werden. Bei all diesen Schritten wird der:die Anwender:in von dem intuitiven User Interface unterstützt, welches die meisten dieser Aufgaben automatisiert vornehmen kann.
Funktionsumfang
Nach der Einrichtung der Power Platform Pipelines steht im Maker-Portal (make.powerapps.com) in den unmanaged Lösungen der eingerichteten Entwicklungsumgebung(en) der Bereich "Pipelines" zur Verfügung. Über diesen kann ein Auslieferungsvorgang ausgelöst und der vorherige eingesehen werden.
Die Lösung aus dem Haus applied technologies bietet darüber hinaus noch weitere Funktionen, die Microsoft Power Platform Pipelines nicht bereitstellt:
Das apptech Power CID Portal speichert alle Versionsstände eine Lösung in einem GitHub-Repository. Das Nachverfolgen alter Entwicklungsstände ist damit problemlos möglich. Darüber hinaus werden auch die Namen der Benutzer:innen, die einen Auslieferungsprozess starten, für eine bessere Nachverfolgung archiviert. Beim häufigen Arbeiten mit Umgebungsvariablen und Verbindungsreferenzen bietet das apptech Power CID Portal zudem an, diese mit einem Wert pro Umgebung vorzubelegen, welcher dann bei der Auslieferung berücksichtigt wird. Auch die Benennung von neuen Patches und Upgrades mit sprechenden Namen ist eine praktische Funktion. Bei Bedarf sind zudem auch unmanged-Auslieferungen möglich, die in begrenzen Anwendungsszenarien zum Einsatz kommen können.
Kosten
Für die Nutzung des apptech Power CID Portals fallen keine Kosten an. Auch für die Einrichtung und den Betrieb der Microsoft Power Pipelines werden keine zusätzlichen Kosten fällig, sofern die benötigten Umgebungen bereits vorhanden sind. Müssen diese extra angelegt werden, so werden sie entsprechend der jeweiligen Lizenzen abgerechnet.